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Gemeinsam mit deinem Hund vor der Kamera
Fotoshooting mit Hund und seinem Menschen: Meine Tipps!
Vielleicht geht es dir, wie den meisten Hundebesitzern – sie möchten nicht mit auf’s Bild, denn sie fühlen sich vor der Kamera total unwohl und auch überhaupt nicht fotogen. Und gerade weil es mir genauso geht, kann ich dir aus tiefster Überzeugung sagen, tu es trotzdem!
Die Beziehung zu deinem Hund ist viel zu wertvoll, als das du davon keine Erinnerungsbilder haben willst.
In diesem Artikel werde ich dir einige Tipps geben, die dir helfen werden, dich sicherer und damit auch gleich viel entspannter vor der Kamera zu fühlen und am Schluss tolle Fotos von dir und deinem Hund in der Hand zu halten.
Zuerst aber möchte ich einen kleinen Exkurs machen und dir erklären, wieso wir uns auf Fotos oft nicht nicht mögen. Das hat nämlich einen ganz reellen Grund und sollte nicht einfach von anderen als schwieriges Getue abgetan werden.
Wir sehen uns ein Leben lang im Spiegel (oder einer spiegelnden Fläche), denn nur so können wir uns ja selber ins Gesicht schauen.
Dein Spiegelbild und wie du dich siehst
Nun hat der Spiegel eine uns wohl bekannte Eigenschaft, über deren Einfluss wir in diesem Moment, in dem wir uns betrachten, aber gar nicht nachdenken. Er bildet logischerweise alles spiegelverkehrt ab.
Das bedeutet also, wir sehen uns ein Leben lang nur gespiegelt, sind uns an dieses Abbild gewöhnt und nehmen uns nur so wahr. Alle anderen aber sehen uns nicht spiegelverkehrt und auch die Kamera bildet uns richtig ab. Darum versteht es auch keiner, wenn wir uns darüber beklagen, wie doof wir auf dem Foto aussehen.
Als ich mir dessen so wirklich bewusst geworden bin, habe ich mit der Kamera ein Portrait von mir gemacht und dieses Bild dann am Computer gespiegelt. Endlich habe ich mich auf dem Bild so gesehen, wie ich mich kenne, und nicht mehr diese verzerrte, total komische, sich blöd anfühlende Version von mir.
Dieser Effekt von «zwei verschiedenen Ichs» wird dadurch verstärkt, dass mein Gesicht überhaupt nicht symmetrisch ist. Das macht diesen Unterschied zum Spiegelbild leider nämlich noch grösser.
Wenn es dir nun genauso geht, du dich auf Fotos als fremd und nicht wirklich du selbst und überhaupt als einfach nur «geht gar nicht» empfindest, dann ruf dir in Erinnerung, dass du dich dein gesamtes Leben lang an ein anderes Gesicht gewöhnt hast, als das, welches du gerade auf dem Foto siehst.
Und gib dir die Zeit, dich ab jetzt auch an diese Version von dir zu gewöhnen, die alle ausser dir schon lange kennen.
Nun kommen wir aber zu ein paar praktischen Tricks und Kniffen, die dich vor der Kamera entspannter und sicherer werden lassen.
Was machst du, während du fotografiert wirst?
Du darfst und sollst dich vor der Kamera so natürlich wie möglich bewegen und dich mit deinem Hund beschäftigen. Du musst dafür auch gar nicht in die Kamera schauen. Um eure Beziehung zu zeigen, ist es inniger – und für dich sicher auch einfacher – wenn du deinem Hund und nicht der Kamera die Aufmerksamkeit schenkst.
Dennoch kannst du dabei auf ein paar Dinge achten, die sich auf den Fotos positiv auswirken werden.
- Stelle dich immer eher seitlich oder leicht abgedreht zur Kamera. Auch eine Elfe sieht frontal fotografiert viel breiter aus als sie wirklich ist. Vor allem, wenn nicht der ganze Körper mit auf dem Bild ist.
- Versuche mit deinem Hund auf Augenhöhe zu sein. Du kannst dich dafür zum Beispiel neben ihn hinsetzen, deinen Hund hochheben (wenn er das mag) oder ihn auf einen Stein stellen.
- Achte darauf, dass die Hand, die näher zur Kamera ist, nicht das Gesicht deines Hundes verdeckt. Das passiert schnell, da du dich ja auf deinen Hund konzentrierst und nicht in erster Linie auf die Kamera.
- Denke in der direkten Shooting Situation daran, also wenn du es klicken hörst, nicht allzu viel mit deinem Hund zu reden. Das Sprechen sieht auf Fotos immer aus, als ob wir Grimassen ziehen würden. Für diesen Moment genügt ein Lächeln.
- Wenn du lange Haare hast, sollten sie auf der Seite des Gesichts, die näher zur Kamera ist, hinters Ohr geklemmt oder anderweitig daran gehindert werden, vors Gesicht zu fallen. Die Verlockung ist gross, sich dahinter zu verstecken, ich weiss. Ein Vorhang vor dem Gesicht sieht auf Fotos aber einfach nicht schön aus.
- Überlege nicht, ob eine Pose/Situation gut wirkt oder nicht, sondern probiere sie einfach aus! Im schlimmsten Fall ist sie halt nichts, dann wirst du das Bild aber auch nie zu Gesicht bekommen, weil es dir dein:e Fotograf:in sowieso nicht zeigt. Im besten Fall hast du aber am Schluss eine viel grössere Auswahl an unterschiedlichen Bildern von euch beiden und findest darunter garantiert dein Lieblingsbild.
- Willst du Portraits von euch machen lassen, auf denen ihr beide in die Kamera schaut, dann fotografiert ihr diese am besten nicht direkt zu Beginn. So hast du Zeit, dich ein wenig an die Situation vor der Kamera zu gewöhnen und wirst lockerer. Dann sehen solche Bilder direkt viel natürlicher aus und nicht so gestellt.
Du kannst dich trotz meiner Tipps gar nicht dafür erwärmen, dich auf dem Foto zu zeigen, dann gibt es noch die Variante «drin und doch nicht drin». Damit sind zum Beispiel Bilder gemeint, bei denen der Hund zwischen den Füssen seines Menschen sitzt und von oben fotografiert wird. Dann sieht man vom Besitzer nur einen Teil der Beine, spürt aber doch die Verbindung zwischen dem Hund und seinem Besitzer. Dasselbe geschieht, wenn man nur die Hand/Hände im Bild hat.
Du denkst dir jetzt: „Wie soll ich beim Shooting denn an all das denken? Ich muss doch schon schauen, dass mein Hund sich benimmt und an der richtigen Stelle ist.“
Keine Sorge! Deine Fotografin wird dich in der Situation ganz sicher gut anleiten und auf solche Kleinigkeiten aufmerksam machen. Wichtig ist nur, dass du es schon einmal gehört oder gelesen hast, dann kannst du die Empfehlungen der Fotografin viel leichter umsetzen.
WAS ZIEHST DU FÜRS SHOOTING AN? WELCHE KLEIDUNG SIEHT AUF FOTOS GUT AUS?
Du hast dich nun dazu entschieden, es zu wagen und zusammen mit deinem Hund vor die Kamera zu treten. Du wirst über kurz oder lang sicher vor deinem Schrank stehen und dich fragen, was du dafür denn bloss anziehen sollst.
Das Wichtigste zuerst:
Du sollst dich in deiner Kleidung wohlfühlen und musst dich auf keinen Fall verkleiden! Wenn du dir nämlich verkleidet vorkommst, wird man dir dein Unwohlsein anmerken und du kannst dich dadurch auch nicht vollständig aufs Shooting einlassen. Doch genau das ist wichtig für authentische Momente.
Es ist aber auch eine schöne Gelegenheit, für einmal nicht in Hundeklamotten unterwegs zu sein. Denn das Shooting und die entstandenen Fotos sollen ja etwas Besonderes werden.
Vielleicht möchtest du für die Fotos ein hübsches Kleid anziehen?
Im Idealfall harmoniert die Farbe deiner Kleidung mit dem Fell deines Hundes oder der gewählten Location.
Im Sommer und Herbst sind warme Erdtöne toll, wenn du sie magst. Im Winter eher kühle Blautöne, Winterweiss etc.
Neutrale Farben wie grau und beige gehen praktisch immer.
Vermeide allzu knallige Farben und starke Musterung. Sie lenken den Blick zu sehr auf sich und damit weg von euch und eurer Bindung.
Farbpaletten - harmonische Farbkombinationen fürs
Ich habe bei den Beispielbildern diesmal ihre Farbpalette hinzugefügt, damit du siehst, wie die Farben der Kleidung mit dem Fell und/oder der Umgebung harmonieren und sich nicht in den Vordergrund drängen.
Die Helligkeit deiner Kleidung solltest du ebenfalls in Harmonie mit deinem Hund wählen. Ist er sehr dunkel, dann ist Weiss keine gute Idee, weil der Kontrast zwischen euch viel zu krass ist. Ebenso solltest du bei einem weissen Hund nicht unbedingt schwarze Kleidung wählen.
Wenn du trotzdem Weiss oder Schwarz tragen willst, weil es einfach dein Stil ist, dann achte auf sehr viel Struktur. Bei Sommerkleidern kannst du zum Beispiel darauf achten, dass sie Einlagen aus Spitze oder Häkelware haben. Diese Elemente helfen, damit Weiss und Schwarz nicht flach wie eine Wand wirken.
Viel Struktur haben neben Spitze und Häkeleien auch grobmaschig gestrickte Pullover, Strickware mit Lochmuster (Ajour), Kleider mit Falten oder Blusen mit Rüschen. Das gibt es heutzutage ja alles auch in einer entstaubten Variante und ist sowieso up to date. 🙂
Auch bei anderen Farben empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass der Stoff nicht zu glatt ist.
Für Männer gehen Strickpullis natürlich auch wunderbar. Ein unifarbenes Langarm Shirt und ein legeres Sakko aus Cord oder Wollstoff, das man sich auch mal über die Schulter werfen kann, sind eine weitere Möglichkeit, wie man als Mann mehr Struktur und Variantenreichtum ins Outfit bringen kann. Im Sommer geht ein lockeres Hemd über ein T-Shirt immer. Hauptsache mehrere Lagen Kleidung. 😉
Nimm auf jeden Fall verschiedene Outfits zum Shooting mit. So können viele unterschiedliche Bilder gemacht werden.
Und vergiss dabei die Accessoires nicht. In den kühleren Jahreszeiten kommen Schals, Mützen und Handschuhe toll zur Geltung. Und einen Schal kann man dabei auch gut zweckentfremden.
Beim Hundefotoshooting ist es mir wichtig, dass auch Fotos entstehen, auf denen man den Hund mit seinem Besitzer sieht.
Und ich hoffe, dieser Artikel zeigt dir, dass solche Fotos gar keine Qual sein müssen und du dich auf die Kamera einlassen darfst. Dann hast du nach deinem Shooting nämlich auch Bilder, die die Geschichte von dir und deinem Hund erzählen.
Schreibe mir gerne in den Kommentaren, ob die Tipps dir geholfen haben.
Möchtest du noch mehr Tipps und Infos? Ich habe auch einen Beitrag geschrieben, in dem ich dir erkläre, wie du deinen Hund bestens aufs Shooting vorbereiten kannst.